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Kornmo: Vandring (Review)

Artist:

Kornmo

Kornmo: Vandring
Album:

Vandring

Medium: CD/Download
Stil:

Instrumentaler Progressive Rock

Label: Eigenvertrieb
Spieldauer: 67:18
Erschienen: 18.07.2019
Website: [Link]

Hier kommt ein weiterer Entdecker-Alarm direkt aus dem Hohen Norden, der allen Freunden von instrumentaler progressiver Rockmusik sicher Freudentränen in die Augen treiben und ähnlich große Begeisterung wie beim Album-Kritiker hervorrufen wird: die 2015 in Norwegen gegründete Artrock-Instrumental-Band KORNMO!

Durch einen Zufall und zum Glück das weltweite Netz kam der Kontakt zu Odd-Roar Bakken zustande, der mich per Mail anschrieb und sich als ein Mitglied der norwegischen Prog-Band ADVENTURE sowie von MORILD vorstellte und darauf hinwies, dass er zugleich der Gitarrist und Keyboarder bei dem symphonischen Prog-Projekt KORNMO ist, die bereits in Eigenproduktion zwei Alben veröffentlicht haben und ob sie mir diese zur Besprechung schicken dürften. Und da schon bei dem Begriff instrumentaler Prog und noch dazu aus Norwegen bei mir alle „Da bin ich aber verdammt neugierig“-Glocken läuten, gab‘s sofort die Zustimmung.
Ooohhh, was wäre mir doch entgangen, hätte ich Odd-Roar Bakkens Mail ignoriert!

Schon stimmungsmäßig offenbart uns die Musik auf dem zweiten, erst jetzt veröffentlichten, aber bereits 2017 im Studio eingespielten Album "Vandring" genau die Umsetzung ihres wunderschönen natur-mystischen Covers: geheimnisvolle Ruhe ausstrahlend, erhaben und zugleich unendlich – wie ein Käuzchen-Flug auf der Suche nach einem sicheren, über allem thronenden Landeplatz entlang der Bergkuppen, Dämmerung und Morgenerwachen zugleich. Auf dem höchsten blattlosen Wipfel eines krüpplig erscheinenden riesigen Baumes, der früher mal so wunderschön bunte und herrlich gezeichnete, progressive Herbst-Blätter trug, endet der Flug – ein idealer Landeplatz, um niemals den Blick zu verlieren und die Natur unter sowie über einem zu genießen und natürlich ein weiteres farbenfrohes Blatt hinzuzufügen.

Vandring“ ist ein Album für die musikalische Zwischenzeit, die immer wieder Erwartungen auf das noch Unbekannte weckt, das melancholisch, hymnisch und bewusst noch etwas schläfrig in der Morgendämmerung mit dem Aufbruch – „Oppbrudd“ – beginnt. Eine musikalisch-lyrische Reise, der wohl das gleichnamige Gedicht des Bassisten NILS LARSEN, das in norwegischer Sprache in dem sechsteiligen Digipak abgedruckt ist, zugrunde liegt, und die ganz ruhig und entspannt nach und nach mit „Vemod“ und dessen seltsamen anfänglichen Spinett-Klängen an symphonischer Fahrt aufnimmt, um sich magnetisch-70er-Jahre-anziehend und auf Flöten basierend in „Nord“ auch ganz ohne Kompass einzunorden.

So entdecken wir bereits nach der ersten Albumhälfte unendlich viele Einflüsse wieder, in der sich die, in ihrer Gesamtheit völlig eigenständige, kunstvolle symphonische Musik entwickelt, welche mal an MIKE OLDFIELD oder CAMEL, aber auch RICK WAKEMAN und sogar Italo-Progressives erinnert, garniert mit ganz vielen skandinavische Prog-Zutaten und einer deutlichen Frühsiebziger Ausrichtung.
Sogar melodisch Classic-Rockendes bekommt das norwegische Trio problemlos und ohne Scham, dafür aber durch einen herrlich stilistischen Abwechslungsreichtum, völlig überzeugend auf dem dynamischen „Ild“ hin, um am Ende nebulös und geheimnisvoll mit „Føniks“ zu verschwinden. Dabei hinterlassen sie einen andauernden, herrlich instrumental-progressiven Nebelschweif!

FAZIT: Auf ihrem instrumental-progressiven Zweitwerk „Vandring“ bezaubern KORNMO aus der norwegischen Prog-Hochburg Trondheim mit echtem HÖSTSONATEN-Charme genauso wie TRIBUTE-Rock oder die CAMEL-Karawane, die Richtung FAR EAST FAMILY trabt. Wer hier als Prog-Freund, der gerne auch mal in Skandinavien Musik-Urlaub macht, ohne dabei nur an Hänsel und „Greta“ auf Future-Friday-Trip zu denken, nicht schwach wird, der ist nicht mehr zu retten. Klimatisch wie musikalisch!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3660x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Demring
  • Oppbrudd
  • Vemod
  • Nord
  • Nunatak
  • Taiga
  • Kveld
  • Ild
  • Aske
  • Føniks

Besetzung:

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